Bauen im Bestand

              Alte       Kunst. Wohnen & Arbeiten im Loft

 


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  Das Projekt Alte Baumwollspinnerei

 

  Wollbachstraße, 66386 St. Ingbert

In der alten Baumwollspinnerei St. Ingbert (10 km von Saarbrücken), einer Fabrik aus dem Jahre 1885, entstehen im Rahmen eines Konversionsprojektes:
- Galerie- und Museumsräume
- Wohnungen und Arbeitsräume
- Ateliers und Werkräume
- Verkaufs- und Ausstellungsräume
- Gastronomie

 

Bauen im Bestand

Das Bauen im Bestand und die Umnutzung vorhandener Gebäude erhalten immer größere Bedeutung. Vor allem in ehemaligen Industrieregionen können brachgefallene alte, vom Abriss verschonte Fabrikationsanlagen nicht immer in Gewerbeparks oder allein für Kulturinstitutionen eine neue Aufgabe gewinnen. Für das Projekt "Alte Baumwollspinnerei", das in St.- Ingbert, einer Stadt mit nur 40.000 Einwohnern entstehen soll, ist denn auch eine Mischnutzung aus Wohnen, Arbeiten und Kultur vorgesehen.

Die heute unter Denkmalschutz stehende Alte Baumwollspinnerei wurde ab 1885 als eine der seltenen Geschossfabriken im Saarland errichtet. Die in drei Etagen übereinandergestapelte Fabrikation war ehemals ein Ergebnis der beengten innerstädtischen Lage. Heute bietet gerade sie für die Umnutzung nahezu ideale Voraussetzungen - in kürzester fußläufiger Entfernung sind alle wichtigen Stadtorte zu erreichen, nicht nur die Einkaufs-Fußgängerzone, auch Rathaus und Stadthalle, Verwaltungen, Schulen und der Bahnhof. Das weitläufige Anwesen liegt außerdem an der Inneren Ringstraße in enger Nachbarschaft zu einem weltweit tätigen Softwareunternehmen und zu Forschungsinstituten.

Dominanter Hauptbaukörper ist das 70m lange und etwa 30m tiefe Spinnereigebäude, in klassischer Industrie-Architektur aus scharriertem Buntsandstein gemauert. An der westlichen Stirnseite schließen sich ein niedrigeres Maschinenhaus und das turmartige Kesselhaus an. Trafohaus und Lagergebäude verteilen sich auf dem Gelände, dessen große Freiflächen eine störungsfreie Trennung in Parkierungszonen und Gartenanlagen ermöglichen. Die solide Bausubstanz, ihr guter Erhaltungszustand, die ästhetische Vielfalt der Details, unterschiedliche Baukörper mit großzügigen und spannungsreichen Raumstrukturen fordern eine lebendige Nutzungsvielfalt geradezu heraus. Und so projektiert Werner Deller, Geschäftsführer und Gesellschafter der "Alte Baumwollspinnerei Grundstücksverwaltung GmbH und Co KG" mit den Saarbrücker Architekten Wandel-Hoefer-Lorch die Einrichtung von Museums- und Galerieräumen, Künstlerateliers, Wohnungen und Arbeitsräumen in Form von Lofts sowie Verkaufs- und Ausstellungsräume. Die Mischnutzung soll die Anlage ständig belebt halten. Auch entspricht die funktionelle Industriearchitektur dem Anspruch der Kunst an eine sachliche Umgebung.

Erhalten, bewahren, hervorheben war der Grundgedanke bei der Projektentwicklung. Nun sollen nach dem 2.Weltkrieg unsensibel und unproportioniert hinzugefügte Anbauten entfernt, alle Baukörper sorgfältig saniert, Charakteristik und Charme jedes einzelnen behutsam unterstrichen, unterschiedliche Baumaterialien und Details betont werden. Notwendige Ergänzungen geben sich dann in einer klaren strengen Architektursprache eindeutig als neu zu erkennen. Dies gilt insbesondere für das ehemalige Maschinenhaus, das in alter Kubatur und der originalen Fenstergliederung wiederhergestellt wird und künftig als Museumsentré und -foyer dienen kann. Unabhängig davon erreicht man die Arbeits- und Büroräume im ehemaligen Kesselhaus sowie der ersten Fabriketage, - auch die Loft-Wohnungen darüber -, über ein eigenes Eingangsfoyer im Winkel zwischen Maschinen- und Kesselhaus. Ein hoher freistehender, sorgfältig sanierter Schornstein signalisiert Besuchern schon von weitem die Eingangssituation.

Text: Marlen Dittmann